Atelierbesuch bei Gido Wiederkehr
Petersgraben 52, Basel
Mit seinen geometrischen Bildordnungen knüpft Gido Wiederkehr an die Tradition der konkreten Kunst an, unterscheidet sich aber in gewissen Aspekten. Seine Arbeiten folgen eigenen Gesetzen und entstehen ohne Anlehnung an Naturerscheinungen. In seinem Werk herrscht weniger der sachlich-konstruktive Charakter vor, als vielmehr auch emotionale Aspekte zum Tragen kommen. Es geht offensichtlich um den Farbausdruck und dessen Empfindung. Die geometrische Ordnung schafft eine Voraussetzung dafür, dass die Kraft der Farbe sich voll entfalten kann. Sie entsteht nicht auf dem Reissbrett und lässt sich auch nicht auf arithmetische Regeln zurückführen. Vielmehr spielen Intuition und subjektive Farbwahl im schöpferischen Prozess eine zentrale Rolle. Wichtig sind dem Künstler das Erspüren der Farbwirkung und das spielerische Erproben von vorgegebenen Systemen. Seine Werke zeugen genauso von gedanklicher als auch von sinnlicher Autonomie. Faszinierend ist der Reichtum an Farbnuancen und die grosse Leuchtkraft seiner Bilder.
(Text von Iris Kretzschmar, Kunsthistorikerin , lic. phil., Basel)
Von 1982 – 2006 Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung, Basel
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